Skip to main content

ANTRAGSRUNDE 2019-1 KA2 

ZUSAMMENARBEIT ZUR FÖRDERUNG VON INNOVATION UND ZUM AUSTAUSCH ÜBER BEWÄRTE VERFAHREN

KA229 – SCHULPARTNERSCHAFTEN

Projektitel: AUSGEBRUMMT UND ABGEBLÜHT? INSEKTENSTERBEN IN MITTEL- UND OSTEUROPA

Nr. des Projektes: KA229-4C7FAA9B

Das Artensterben hat die Insekten erfasst – ihr Verschwinden wird hingenommen. Es ist aber unsere Aufgabe, die Insekten für nachfolgende Generationen zu erhalten – nicht nur, weil diese Tiere wertvolle ökologische Dienste wie Bestäubung, Schädlingsbekämpfung und Fördern von Nährstoffkreisläufen innerhalb von Ökosystemen leisten, sondern auch, weil auf der Erde jede einzelne Art ihre Daseinsberechtigung hat. Anlässlich des Insektensterbens rief die Europäische Kommission im Juni 2018, dem Jahr des kulturellen Erbes, die erste „EU-Initiative zur Bekämpfung des Rückgangs wild lebender bestäubender Insekten“ aus, das Europäische Parlament eine „Bienen- und Bestäuberwoche“ und die Bundesregierung ein “Aktionsprogramm Insektenschutz” mit neun Handlungsbereichen.

Europas Landschaften sind zu großen Teilen Kulturlandschaften, die durch den wirtschaftenden Menschen und seine Haustiere in historischer Zeit entstanden sind. Sie prägen, als Ausdruck früherer und heutiger landwirtschaftlicher Nutzung unser Heimatgefühl und bieten Orientierung im Entwickeln bewussten Verhaltens im Umgang mit dem nachhaltigen Schutz des natürlichen europäischen Erbes. Kulturlandschaften vermitteln ökonomische und ökologische Zusammenhänge und zeigen uns, woher unsere Lebensgrundlagen kommen und wohin sie sich entwickeln. Es lohnt sich daher, sich nicht nur mit den Ökosystemleistungen der Insekten des eigenen Landes zu beschäftigen, sondern auch mit denen eines europäischen Partners zu vergleichen.

In Form eines „west-östlichen Transekts“ werden durch 20 Schülerinnen und Schüler beider Schulen sowie 10 Lehrkräfte die Insektenpopulationen des südlichen Hunsrücks bei Bad Kreuznach (D) mit denen des Siebenbürgischen Hochlandes bei Sibiu/Hermannstadt (RO) verglichen. Die Untersuchungsergebnisse führen zu zwei zentralen Ursachenhypothesen:
1. Landschafts- & Nutzungsstrukturen der jeweiligen Kulturlandschaft
2. Einsatz neonikotinoider Insektizide in der landwirtschaftlichen Produktion.
Der Erhaltungszustand der jeweiligen Kulturlandschaft, als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft, wird als zentrale Ursache des Insektensterbens deutlich. Aus dieser Erkenntnis entsteht, quasi nebenbei, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines systemischen Insektenschutzes und Handlungsstrategien unter Einbeziehung landwirtschaftlicher Betriebe, mit denen wir unsere Insekten (zurück) erhalten können: Vielfältige Landschaftsstrukturen, blütenreiche Wiesen und Weiden, Gartenbau und Landwirtschaft ohne Neonikotinoide!

Abschluss des Projektes